Wetterwarnungen / Unwetterwarnung gültig bis Mittwoch 1. April 2015
ausgegeben Sonntag 29. März 2015 12:00 Uhr - Dipl. Met. Frank Bandle - WEATHER365
Mit einer rasanten westlichen Strömung überqueren uns in den nächsten Tagen die Tiefs Lucien, Mike und Niklas. Diese 3 Tiefs geben sich buchstäblich die Klinke bei uns in die Hand und führen zu regional extremen Wettersituationen.
Am Sonntag und in der Nacht zum Montag verstärkt sich der Regen von Frankreich und von BeNeLux her zusehends. Besonders im Schwarzwald, Vogesen, im Westerwald, Taunus und um den Thüringer Wald muss mit erheblichen Regenmengen gerechnet werden. Im weiteren Verlauf prallen diese Regenwolken auf die Alpen (Oberallgäu) und es kommt auch hier zu anhaltendem und intensivem Dauerregen. -> Regenmengen 12h Deutschland (Für mehr Karten bitte kostenlos anmelden)
In den Mittelgebirgen sind Regenmengen von 30 bis teils 35 Liter pro Quadratmeter in den nächsten 24 Stunden möglich. Mit dem nächsten Tief sind erneute Regenmengen in ähnlicher Größenordnungen zu erwarten. So ist davon auszugehen, dass rund um die Mittelgebirge bis zum Dienstag bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmater fallen können. An den Alpen und am Alpenrand wird die Situation noch extremer. Hier ist mit anhaltendem Dauerregen bis zum Mittwoch hin zu rechnen. Die Regenmengen können bis zu 100Liter pro Quadratmeter in den nächsten 72 Stunden betragen. Lokal kann diese Regenmenge auch überschritten werden.
Hierzu kommt stürmischer, teils orkanartiger Westwind. Im Flachland muss mit Böen bis Windstärke 7, vereinzelt 8 gerechnet werden. In höheren Lagen, oberhalb von etwa 600 und 700 Meter werden die stürmischen Winde bis Windstärke 10 erreichen. Auf den Gipfeln der Mittelgebirge, in exponierten Lagen und auf den Alpengipfeln ist mit Orkanböen der Stärken 11 bis 12 zu rechnen. -> Windkarte Böen Deutschland - Windstärkentabelle
Mit dem raschen Wechsel der Tiefdruckgebiete kann es zwischendurch kurzzeitig aufhellen, jedoch ist weiter höchste Vorsicht beim Aufenthalt im Freien geboten. Mit dem Eintreffen der jeweils nächsten Kaltfront sind lokale Gewitter sowie Graupelschauer oder auch kleinkörniger Hagel möglich.
Im Bergland vor allem im Schwarzwald und in den Alpen sind in höheren Lagen nochmals markante Neuschneemengen und Schneeverwehungen zu erwarten. (Neuschneemenge in den Bergen teils 30 bis lokal 100cm)
Zusammenfassend treffen die Stürme der nächsten Tage eher die Mitte und den Süden Deutschlands. Dennoch sind auch an der Küste einzelne Gewitter und Sturmböen nicht auszuschließen. Vor allem in Gewitter- und Schauernähe muss mit orkanartigen Windböen gerechnet werden.
In den bekannten hochwassergefährdeten Gebieten vor allem im Süden und Westen Deutschlands, sowie in Sachsen sollten die erforderlichen Massnahmen zum Schutz vor Hochwasser eingeleitet werden.
Der weitere Ausblick bis Ostern Es bleibt ungemütlich. Am Gründonnerstag erneut stürmischer Wind mit teils schweren Sturmböen im Bergland. Nur im Westen kurzzeitig etwas Wetterberuhigung. Im Osten und im Süden lokale Gewitter mit Graupelschauern. Windiges, schauriges Aprilwetter. Zum Karfreitag hin im Süden Baden-Württembergs und in Südbayern, vor allem im Stau der Alpen erneut Dauerregen, bzw. anhaltender Schneefall in den höheren Lagen. Neuschneemengen von 50cm und mehr sind möglich.